Kondolenzkarten – Was soll ich schreiben?
In Ihrem Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis ist jemand gestorben. Sie möchten Ihr Beileid zum Ausdruck bringen und eine Kondolenzkarte schreiben. Meist steht man dann ziemlich hilflos da und hat Angst, jemandem vielleicht zu nahe zu treten, etwas Falsches zu schreiben, nicht angemessen zu kondolieren. Hier sind ein paar Punkte, an denen Sie sich entlang „hangeln“ können.
Sprechen Sie die Trauernden ganz persönlich an
So banal es klingen mag: Sprechen Sie die Trauernden mit ihrem Namen an. Ein „Liebe Frau Erwin Meier“ ist heute nicht mehr passend. Falls Sie mit den Hinterbliebenen nicht persönlich bekannt sind und eventuell nicht sicher sind, ob Ehefrau, Ehemann, Partnerin oder Partner, Sohn oder Tochter den gleichen Nachnamen wie der oder die Verstorbene haben, fragen Sie nach. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass alle Familienmitglieder den gleichen Namen tragen und bei unverheirateten Paaren oder Verpartnerungen sowieso nicht.
Da ein Trauerschreiben etwas Persönliches ist, wählen Sie eine persönliche Ansprache wie „Liebe Frau Müller“. Auch wenn Sie Frau Müller eventuell nicht persönlich kennen. Ein „Sehr geehrte Frau Müller“ wäre in diesem Fall einfach zu förmlich, schließlich geht es bei einer Kondolenzkarte darum, dem anderen sein Mitgefühl auszudrücken. Und das kann man schlecht, wenn man bereits mit der Ansprache Distanz herstellt.
Wenn die Worte fehlen: Wie beginnen?
Die Anrede haben Sie. Jetzt beginnt der schwierigere Teil: der Text. Vor Ihnen liegt die weiße Karte (oder besser ein weißes Blatt Papier, auf dem Sie erst einmal den Text entwerfen) und Ihnen fehlen die Worte. Was sollen Sie schreiben?
Gehen Sie einfach auf die Situation, den Tod, ein. Vielleicht schreiben Sie darüber, wie Sie von dem Tod erfahren haben oder bedanken sich, dass man Sie informiert hat, so dass Sie Anteil nehmen können.
Schreiben Sie darüber, was Sie fühlen. Ein Kondolenzbrief ist ein sehr persönlicher Text, da dürfen Sie offen zugeben, wenn Sie von der Nachricht geschockt sind, Sie traurig sind oder es Ihnen schwerfällt, die richtigen Worte zu finden.
Der Mittelteil: Bringen Sie Ihre Anteilnahme zum Ausdruck
Die meisten Trauernden freut es, wenn sie sehen, dass der Verstorbene auch andere Menschen berührt hat und in dessen Erinnerungen weiterleben wird. Vielleicht schreiben Sie einfach über Ihre Erinnerungen an den Verstorbenen, die kleinen Dinge, die diesen Menschen besonders gemacht haben. „Seine treffenden Pointen, die uns alle immer so zum Lachen gebracht haben, werden mir fehlen.“ „Es war so nett, wie er mir immer die Tür aufgehalten hat, wenn ich mit meinen vollgepackten Einkaufstaschen kam.“
Doch bleiben Sie nicht nur bei sich. Würdigen Sie auch die Gefühle der Hinterbliebenen. Diesen geht es gerade schlecht – und das dürfen Sie ansprechen. „Ihren Schmerz können wir kaum ermessen“, „Wir können nur ahnen, welch unglaublichen Schmerz du gerade durchleben musst.“ Vermeiden Sie jedoch Vergleiche mit eigenen Verlusten. Das ist aktuell nicht der Moment dafür.
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Zum Schluss: Spenden Sie Kraft
Wünschen Sie den Hinterbliebenen zum Abschluss Kraft, Trost oder was immer Sie persönlich diesen mitgeben wollen. Hier gilt: Das was Ihnen helfen würde, hilft wahrscheinlich auch den anderen. Bei nahestehenden Personen können Sie natürlich auch gerne Ihre Hilfe für die kommende Zeit anbieten.
Oft legt man Kondolenzkarten noch etwas Geld bei – für Blumenschmuck, aber auch, um die Angehörigen finanziell ein klein wenig zu entlasten. Heute wird dies jedoch (gefühlt) immer seltener gemacht. Dabei ist es eine nette Geste. Denn wenn viele ein wenig geben, wird es am Ende doch ein Betrag, der helfen kann.
Was Sie nicht schreiben sollten
Vermeiden Sie Sätze wie „Die Zeit heilt alle Wunden“, „Eines Tages werden wir verstehen, wozu es gut war“, „Jetzt hat er es besser“. Das ist der Situation gerade nicht angemessen und wirkt nicht feinfühlig. Ja, in dem aktuellen Schmerz der Trauernden kann dies eher verletzen.
Fertige Trauersprüche und Karten – nur wenn es passt
Natürlich gibt es auch fertige Trauersprüche, die Sie verwenden können. Hier sollten Sie aber darauf achten, dass der Spruch auch wirklich zum Verstorbenen passt. Einen christlichen Psalm an die Familie eines bekennenden Atheisten zu senden, kann das Gegenteil bewirken, von dem was Sie wollen. Es zeigt den Hinterbliebenen nämlich zwei Dinge: Sie kannten den Verstorbenen nicht und/oder haben sich einfach keine Gedanken gemacht. Da wäre ein selbstgeschriebener Text, mit dem Sie zeigen, dass Ihr Mitgefühl echt ist, die bessere Alternative. Auch wenn dieser vielleicht nicht perfekt formuliert ist.
Denken Sie immer daran
Trauernde wollen gar nicht viel. Jeder Ausdruck ihrer Anteilnahme ist gut. Das Einzige was Sie falsch machen könnten, wäre gar nichts zu tun.
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