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Dez 2020

Warum trauern wir?

Ein Schmerz, der die Brust zum Bersten füllt und einen völlig leer werden lässt. Ein Kloß im Hals, die Kehle wie zugeschnürt, ein Schrei, der herauswill, aber nicht kann. Und über allem tiefe Traurigkeit, gemischt mit Zorn, Angst und unendlicher Müdigkeit. So könnte man vielleicht beschreiben, wie sich Trauer anfühlt. Doch was ist Trauer genau? Und: Warum trauern wir eigentlich?

Wir trauern, weil wir uns binden

Der Psychologe John Bowlby erklärt, warum wir trauern über das uns allen angeborene Bindungsverhalten. Sowohl Menschen- als auch die meisten Tier-Babys – könnten die ersten Monate bzw. Jahre nicht allein überleben. Daher ist es für Kinder lebenswichtig mit anderen ihrer Art verbunden zu sein. Nicht nur, um das Bedürfnis nach Nahrung zu befriedigen, sondern um zudem Schutz und Sicherheit zu bekommen.

Daher hat die Natur dafür gesorgt, dass Nähe und Bindung uns gut fühlen lassen und sowohl im Gehirn der Eltern als auch der Kinder durch verschiedene Hormone, allen voran das so genannte Bindungshormon Oxytocin, unser Belohnungszentrum aktiviert wird.

Trauer heißt zerstörte Bindungen – und das bedeutet Gefahr und sorgt für Stress

Warum trauern wir also, wenn diese Bindungen zerstört werden? Der Sinn unseres Bindungsverhaltens ist es, für unser Überleben zu sorgen. Entsprechend stark reagieren wir, wenn diese Bindungen gefährdet sind. Wir klammern uns an die Person, weinen, schreien, werden wütend, dass sie uns verlassen will. Je tiefer die Bindung, umso heftiger die Reaktion. Haben wir mit unseren Versuchen, die Bindung zu erhalten Erfolg, legt sich der Stress wieder und wir gehen zum normalen Verhalten über. Kommt die Bindung aber nicht wieder zustande – wie es eben nach dem Tod eines Menschen der Fall ist – macht sich mit der Zeit Verzweiflung breit, wir ziehen uns zurück, werden teilnahmslos. Die klassischen Charakteristika von Trauer.

Diese Verhaltensweisen lassen sich kulturübergreifend beobachten. Wie auch die Bemühungen, die Bindung über den Tod hinaus aufrechtzuhalten. Zum Beispiel durch den Glauben an ein Leben nach dem Tod, in dem man sich wiedersehen wird. Die aktuelle Trauerpsychologie geht daher inzwischen davon aus, dass das Ziel des Trauerprozesses weniger ein Loslassen des Verstorbenen als der Aufbau einer neuen, geistigen Beziehung zu diesem sein sollte. Durch diese geistige Beziehung kann eine dauerhafte Verbundenheit über den Tod hinaus bestehen bleiben.

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Warum Trauern heißt an seinen Gefühlen zu arbeiten

Trauern ist nicht nur eine Gefühlslage, es ist ein aktiver Prozess, in dem der trauernde Mensch aktiv handeln muss um sich aus der Trauer zu lösen. Daher auch der Begriff der Trauerarbeit. Im Laufe des Trauerprozesses muss der Trauernde verschiedene Aufgaben lösen.

Die erste Aufgabe ist, den Verlust anzuerkennen. Auch der damit verbundene Schmerz muss angenommen und zunächst einmal akzeptiert werden. Mit der Zeit passt man sich an seine veränderte Umwelt an. Die Lücke, die der Verstorbene hinterlassen hat, bleibt zwar bestehen, aber man beginnt sein Leben neu zu organisieren und geht weiter voran. Die letzte Aufgabe, die ein Trauernder zu bewältigen hat, ist sich langsam emotional von dem Verstorbenen zu lösen und so wieder Energie und Kraft für eine neue Beziehung zu haben. Der Trauernde erfährt, dass er wieder jemanden anderen lieben kann, ohne dass die Liebe zu dem Verstorbenen dadurch zerstört werden müsste.

Trauern: Warum es bei jedem ein bisschen anders verläuft

Wie lange man für die einzelnen Aufgaben braucht, ist unterschiedlich und hängt stark von der emotionalen Bindung zum Verstorbenen und natürlich dem jeweiligen Charakter des Trauernden ab. Auch frühere Erfahrungen mit Tod und Trauer spielen eine wesentliche Rolle und können den Trauerprozess positiv, aber auch negativ beeinflussen.

Ein Faktor, der den Trauerprozess positiv beeinflusst, ist Glaube. Religiöse Menschen kommen leichter über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg. Warum sie Trauer schneller überwinden? Ihr Glaubenssystem gibt ihnen die Aussicht auf ein Wiedersehen mit dem Verstorbenen bzw. Sie gehen davon aus, dass dieser irgendwo weiter- bzw. wieder leben wird. Das gibt ihnen Halt.

Wichtig: Es gibt keine richtige und keine falsche Art zu trauern. Ob jemand laut weint oder verstummt, sich zurückzieht oder die Ablenkung sucht – alles ist so wie es ist in Ordnung, solange nach und nach die Aufgaben, die einem die Trauer stellt, bewältigt werden. Die unterschiedlichen Voraussetzungen erklären, warum trauern etwas ganz Individuelles ist. Es gibt keine zeitlichen Vorgaben, wie schnell man die einzelnen Phasen durchlaufen sollte. Erst wenn jemand in einer der Trauerphasen steckenbleibt, also sich zum Beispiel dauerhaft weigert den Tod anzuerkennen oder nach Jahren immer noch nicht über den Verstorbenen sprechen kann, ohne dabei zu weinen, dann wird der Trauerprozess problematisch. Hier können Trauerbegleiter, Seelsorger oder Psychologen dem Trauernden unterstützend zur Seite stehen und ihn auf dem Weg durch den Trauerprozess begleiten.



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