Wie sollten Sie sich bei einer Trauerfeier und auf dem Friedhof verhalten?
Nicht jeder war in seinem Leben schon einmal bei einer Beerdigung oder geht regelmäßig auf einen Friedhof. Daher kann die Einladung zu einer Trauerfeier nicht nur Trauer und Bestürzung über den Tod eines Menschen auslösen, sondern auch ganz konkret die Frage: Wie soll ich mich verhalten?
Was sollten Sie anziehen?
Ziehen Sie sich einer Feier für einen Menschen angemessen an. Das heißt in unserer Gesellschaft, gepflegte und saubere Kleidung. Traditionell ist schwarz die Trauerfarbe, aber heute sieht man dies nicht mehr so streng und jede gedeckte Farbe ist möglich. Früher trugen Männer üblicherweise einen dunklen Anzug mit schwarzer Krawatte. Doch das hat sich ebenfalls inzwischen gelockert.
Manchmal legen heute die Familien und Angehörigen, auch im Auftrag des Verstorbenen, die Farben und den Dresscode fest.
Auch wenn man sich aus Respekt gegenüber dem Verstorbenen und seinen Angehörige gut anziehen sollte: Niemand wird davon ausgeschlossen, seine Anteilnahme zu zeigen, weil er nicht angemessen gekleidet ist. Falls Sie also zum Beispiel erst in letzter Sekunde von der Beerdigung erfahren haben und in Malersachen direkt von der Baustelle kommen, wäre dies auch akzeptabel. Schließlich kommen Sie um sich von einem Verstorbenen zu verabschieden und Anteil zu nehmen.
Kommen Sie pünktlich und schalten Sie Ihr Handy aus
Wenn Sie zu einer Trauerfeier eingeladen sind, kommen Sie bitte pünktlich. Das klingt selbstverständlich, doch es gibt schnell ein paar Hindernisse, die dies erschweren. Berufsverkehr, Stau oder auch nur ein bereits belegter Friedhofsparkplatz, der Sie zwingt einen Parkplatz zu finden, der viel weiter weg ist als Sie dachten. Planen Sie daher genügend Zeit ein. Warten Sie lieber ein paar Minuten mehr, als dass Sie in letzter Sekunde oder gar schon nach Beginn der Trauerfeier ankommen. Es gibt wirklich selten Momente, in denen Zuspätkommen so sehr stört.
Denken Sie bitte daran, Ihr Handy auszuschalten. Ganz auszuschalten. Denn auch ein Vibrationsalarm kann in einer Halle, in der die Trauergemeinde gerade still dem Toten gedenkt, sehr, sehr laut sein.
Mitgebrachte Kondolenzkarten können Sie dem Bestatter formlos übergeben, für die mitgebrachten Blumen und Kränze steht Ihnen auch der Bestatter hilfreich bezüglich Platzierung zur Seite. Er wird die Blumen vor Beginn der Trauerfeier schön um den Sarg dekorieren und die Karten später den Angehörigen aushändigen.
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In der Trauerhalle
Warten Sie beim Betreten der Trauerhalle ab, bis sie aufgefordert werden oder die Türen geöffnet sind. Manchmal bitten die Angehörigen um einige Minuten, die sie noch einmal alleine mit dem Verstorbenen verbringen möchten, manchmal kommen die Angehörigen aber auch durch separate Eingänge kurz vor Beginn, weil sie keine Kraft für Kondolenzen haben.
Wählen Sie den Sitzplatz entsprechend Ihrer Nähe zum Verstorbenen. Die Trauerfamilie, weitere Verwandte und enge Freunde sitzen in den vorderen Reihen, entferntere Freunde, Bekannte oder Kollegen sitzen etwas weiter hinten. Die erste Reihe ist immer den direkten Angehörigen vorbehalten. Eventuell platziert der Bestatter auf Wunsch der Angehörigen z.B. „Reserviert für Angehörige“ Schilder.
Nach der Trauerfeier wird der Sarg oder die Urne oft direkt beigesetzt. Nicht immer sind jedoch alle Gäste der Trauerfeier auch zur Beisetzung eingeladen. Manchmal möchte die Familie den Verstorbenen auch nur im engsten Familienkreis beisetzen. Das wird jedoch in fast allen Fällen von dem Pfarrer, Redner oder bei Ankündigung der Feier noch einmal kommuniziert.
Die Beerdigung
Sollten Sie zur Beerdigung mit eingeladen sein, dann gehen die engsten Verwandten direkt hinter dem Sarg bzw. der Urne. Erst danach alle anderen Trauernden. Am Grab gibt es meist einen kurzen Moment des stillen Gedenkens bevor der Sarg oder die Urne in die Erde gelassen wird. Üblicherweise werden als letzter Gruß an den Verstorbenen etwas Erde oder einige Blütenblätter in das Grab gestreut. Auch hier gilt wieder: die engsten Verwandten zuerst.
Wenn Sie im Vorfeld nicht Ihr Beileid ausdrücken konnten, bieten manche Familien und Angehörigen am Grab die Möglichkeit dies zu tun. Je nach Situation sind Familien jedoch auch überfordert mit dieser Situation und ziehen sich lieber zurück.
Nach der Beerdigung gibt es manchmal noch eine kleine Zusammenkunft der Trauergäste bei Kaffee, Kuchen oder auch herzhaftem Essen. Was eben zu dem Verstorbenen und seiner Familie passt. Dies dient dem Gedenken des Verstorbenen und kann für die Menschen sehr tröstlich sein. Nach maximal eineinhalb bis zwei Stunden sollten Sie sich von dort verabschieden und den engsten Familienmitgliedern die Ruhe zum Trauern lassen.
Und sonst? Wie sollten Sie sich allgemein auf einem Friedhof verhalten?
Allgemein sollten Sie sich auf einem Friedhof immer so verhalten, dass Sie die Würde des Ortes erhalten. Sie können sich normal auf einem Friedhof unterhalten und zusammenkommen, solange Sie dabei nicht so laut sind, dass Sie dadurch andere Trauernde stören könnten.
Bleiben Sie bitte auf den Wegen und laufen Sie nicht über Grabfelder. Achten Sie außerdem darauf, keinen Abfall liegen zu lassen, sondern werfen Sie ihn immer in die dafür vorgesehenen Abfallkörbe. Damit die Wege und die Anlage sauber bleiben.
Tiere sind auf (den meisten) Friedhöfen leider nicht gestattet. Lassen Sie daher Ihren Hund am besten zu Hause, wenn Sie einen Friedhof besuchen. Einzige Ausnahme sind Blinden- oder Hilfshunde. Auf vereinzelten Friedhöfen sind die Hunde des Verstorbenen zur Trauerfeier (und nur dann) erlaubt.
Wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind, schauen Sie, ob es auf dem Friedhof gestattet ist, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Wenn ja, fahren Sie langsam und achten Sie immer darauf, dass Sie niemanden anrempeln. Trauernde sind häufig in Gedanken, da kann sie ein schnell und dicht vorbeifahrender Fahrradfahrer erschrecken. Fahren Sie bitte auch nicht an Trauerzügen mit dem Fahrrad vorbei. Das wäre unangemessen. Wählen Sie in diesem Fall lieber einen anderen Weg.
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