... Asche zu Asche ... – Teil 2
Im Laufe der Jahrhunderte haben wir uns einige sehr kreative Wege ausgedacht, um unsere Toten zu entsorgen. Die Frage, welche Rolle das Begräbnis im Kreislauf des Lebens spielen wird, muss für die Zukunft noch beantwortet werden. In dem dreiteiligen Blogbeitrag wollen wir ihnen die verschiedenen Möglichkeiten, die heutzutage existieren (jedoch nicht alle in Deutschland) vorstellen.
In Teil 1 (Erde zu Erde) geht es in erster Linie um die Körperbestattung, Teil 2 (Asche zu Asche) befasst sich mit Feuerbestattung und Alkalischer Hydrolyse bevor wir in Teil 3 (Staub zu Staub) die exotischeren Möglichkeiten beleuchten.
Feuerbestattung
Die Verbrennung der Toten ist wahrscheinlich so alt wie die Beerdigung, hat sich aber historisch nicht so weit verbreitet. Ihre Beliebtheit wurde eingeschränkt, weil sie oft mit Menschenopfern und Bestrafung in Verbindung gebracht wurde. Im antiken Rom und Griechenland war sie zwar üblich, aber nicht allgemein verbreitet. Mit dem Aufkommen des Christentums ging sie zurück und wurde in einigen Gebieten Europas sogar verboten.
In den 1870er Jahren wurde sie in Europa wieder eingeführt. Viele westliche Kirchen begannen, die Feuerbestattung zu akzeptieren, auch wenn die katholische Kirche bis 1963 dagegen war. Der Islam, das Judentum (insbesondere die konservativen und orthodoxen) und einige orthodoxe Kirchen im Osten lehnen die Feuerbestattung nach wie vor ab. Hindus und Sikhs bevorzugen die Kremation als Bestattungsmethode. Der Einsatz der Feuerbestattung durch die Nazis während des Holocausts hat die Akzeptanz der Feuerbestattung nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls gebremst.
Ab den 1960er Jahren wurde die Einäscherung im Westen jedoch zunehmend akzeptiert und ist heute in den meisten europäischen Ländern und in Japan die vorherrschende Form der menschlichen Bestattung. Auch in den Vereinigten Staaten werden seit kurzem mehr als 50 % der Verstorbenen auf diese Weise beigesetzt. Die Feuerbestattung ist nicht umweltfreundlich und hängt stark von fossilen Brennstoffen ab.
Beisetzung auf See
Die Seebestattung ist für die Marine in den USA die praktischste Art der Leichenbeseitigung. Sie kann auch für Zivilpersonen, die eine Affinität zum Meer haben, eine Option sein. Der Leichnam kann in ein Leichentuch gewickelt oder in einen Sarg gelegt werden, der mit Löchern versehen ist, damit er sinken kann. Gewichte sorgen dafür, dass der Leichnam oder der Sarg unter Wasser bleibt. Das Verfahren wird von der Umweltschutzbehörde geregelt, die jährlich etwa 2.500 Genehmigungen für diese Art der Beisetzung erteilt.
In Deutschland ist die Seebestattung nur nach einer Einäscherung in speziell dafür ausgewiesenen Seegebieten der Nord- und Ostsee möglich. Die Asche wird in einer wasserlöslichen Urne beigesetzt, die sich nach einiger Zeit auflöst und die Asche freigibt. Eine Trauerfeier kann an Bord des Schiffes abgehalten werden, bevor die Urne ins Wasser gelassen wird.
Alkalische Hydrolyse
Die alkalische Hydrolyse ist ein Verfahren, das zur Auflösung des Leichnams verwendet wird. Es ist auch unter einer Reihe von Oxymora bekannt, darunter Bio-Kremation, flammenlose Kremation, Wasser-Kremation, Aquamation, Resomation oder einfach AH.
Die Leiche wird in einen Edelstahlzylinder gelegt, der mit Wasser und Kaliumhydroxid (Kalilauge) oder Natriumhydroxid (Lauge) gefüllt ist. Das Gemisch wird auf ca. 170 Grad erhitzt und unter Druck gesetzt, um zu verhindern, dass die Lösung kocht, und um den Prozess zu beschleunigen. Je nach den verwendeten Geräten wird das weiche Gewebe in etwa vier bis sechs Stunden aufgelöst und die Skelettreste werden zu weißem, porösem Knochenmaterial zerkleinert, das sich leicht auf die gleiche Konsistenz wie die kremierten Überreste bringen lässt.
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Das Verfahren wurde erstmals 1888 für die Beseitigung von Tierkadavern patentiert, aber bis Ende des letzten Jahrhunderts nicht für menschliche Überreste verwendet; zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde es stark gefördert. Es wird zwar behauptet, es sei umweltfreundlicher als eine Feuerbestattung, doch hinterlässt es einen Tank voller Flüssigkeit und gelöster menschlicher Überreste (euphemistisch als „Abwasser“ bezeichnet), die entsorgt werden müssen, in der Regel über die Kanalisation.
Darin liegt der erste Einwand, der gemeinhin als „Ekelfaktor“ bezeichnet wird. Selbst wenn sie sich mit dem Gedanken anfreunden können, einen geliebten Menschen aufzulösen, fällt es vielen Menschen schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, den größten Teil dieses geliebten Menschen in die Kanalisation zu schicken. Außerdem ist das Verfahren im Allgemeinen teurer als eine Einäscherung.
Die alkalische Hydrolyse wird in vielen Bundesstaaten der USA, Kanada, Südafrika und im Vereinigten Königreich bereits angeboten. Auch in Irland, Belgien und den Niederlanden sind Anlagen geplant.
Die Legalisierung in anderen Ländern wird in der Regel durch die Diskussion über die Entsorgung des Abwassers, den Widerstand verschiedener Religionsgemeinschaften und die mangelnde Entschlossenheit der Beteiligten, die Gesetzgebung wirksam voranzutreiben, aufgehalten.
Ein Problem sowohl bei der Einäscherung als auch bei der alkalischen Hydrolyse ist, dass die Entsorgung unvollständig ist. Mit den drei bis viel Kilogramm Knochenmaterial, die gemeinhin als „Asche“ bezeichnet werden, muss noch etwas getan werden. Meistens wird sie auf einem Friedhof oder in einem Kolumbarium beigesetzt, über Land oder Meer verstreut oder in einer dekorativen Urne von der Familie zu Hause aufbewahrt. Allzu oft werden sie im Krematorium oder Bestattungsinstitut nicht abgeholt.
In Teil 3 geht es um die ausgefallenen Möglichkeiten …
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