21 Gramm Unsterblichkeit – Haben wir eine Seele?
Einige verneinen sie, einige glauben an sie und einige sind sich ihrer gewiss: die Seele. Gibt es sie wirklich oder ist sie nur ein Konstrukt unserer Hoffnung auf Unsterblichkeit, auf Teilhabe an etwas Größerem?
Das Konzept der Seele, eines unsterblichen Teils, begegnet uns seit jeher in den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen weltweit. Ob als göttlicher Funke in uns, ob als Element der universalen Kraft des Kosmos. In der Bibel steht, Gott habe dem Menschen einst durch die Nase seinen Lebenshauch eingeblasen. Und ebenso unsichtbar und nicht fassbar wie der Atem, ebenso unsichtbar und nicht fassbar ist die Seele. Nach dem Tod – hier scheinen sich alle Kulturen und Religionen einig – verlässt die Seele den Körper, um in ein anderes, jenseitiges oder auch diesseitiges, Leben hinüberzugehen. Wenn es sie denn gibt, die Seele.
Seit dem Aufstieg der westlichen Naturwissenschaft wird ihre Existenz von immer mehr Menschen angezweifelt. Wenn der Glaube schwächer wird, braucht es Beweise. Doch bis jetzt gibt es keine wissenschaftliche Forschung, die die Existenz der Seele belegt. Nach westlich-wissenschaftlicher Auffassung lässt sich das Leben ähnlich einem Automaten betrachten. Biochemische Prozesse setzen das Leben in Gang. Ursache und Wirkung. Alles läuft wie ein Uhrwerk – und wenn die Zeit gekommen ist, bleibt es stehen. Tot ist tot. Für viele Wissenschaftler und für viele Menschen im Allgemeinen gehört daher das Nachdenken über eine Seele in den Bereich der Esoterik.
Die Naturwissenschaften verneinen die Möglichkeit einer Seele – oder doch nicht?
Gaukeln uns biochemische Vorgänge in unserem Gehirn bloß vor, es folge etwas nach dem Tod? Ein Licht, in das wir gehen? Warum fasziniert uns die Frage, ob es eine Seele gibt, so sehr? Vielleicht weil wir doch alle die Hoffnung hegen, dass es mit dem Tod nicht komplett vorbei ist? Dass es mehr gibt, als wir uns erklären können? Bis heute kennen wir Phänomene, die sich mit den Mitteln unserer Wissenschaft nicht ergründen lassen: Menschen mit Nahtoderfahrungen berichten davon, dass sie sich selbst von oben gesehen haben, wissen von Dingen, die sie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht haben wahrnehmen können. Oder Kinder, die von früheren Leben erzählen und manchmal sogar Fähigkeiten besitzen, wie zum Beispiel ein Instrument zu spielen, ohne dass sie es je gelernt hätten.
Infolgedessen äußern sich auch Wissenschaftler, die die Existenz einer Seele nicht ausschließen. So haben gerade die Forschungen der vergangenen Jahrhunderte gezeigt, dass es mehr geben kann, als wir mit heutigen Mitteln zu messen imstande sind. Welcher seriöse Wissenschaftler hätte schließlich vor 200 Jahren an die Existenz unsichtbarer Wellen geglaubt, die über weite Strecken hinweg Bilder und Töne transportieren? Keiner. Jeder, der dies für realistisch gehalten hätte, wäre von seinen zeitgenössischen Kollegen zum Phantast erklärt worden. Und doch umgeben uns elektromagnetische Wellen seit jeher – der Mensch besaß nur noch keine Möglichkeiten, sie sichtbar zu machen.
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Besonders die Entdeckungen der Quantenphysik scheinen darauf hinzudeuten, dass es wesentlich mehr gibt als das, was wir uns bislang vorstellen konnten. Immaterielle Verbindungen, kleinste Teilchen, die sich über weite Entfernungen beeinflussen. Und das vollkommen wissenschaftlich.
Wenn es etwas gibt, dann hat es ein Gewicht – Was also wiegt die Seele?
Einen ganz anderen Ansatz, einen wesentlich einfacheren Ansatz, verfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts der amerikanische Arzt Duncan MacDougall. Wenn etwas bei Eintritt des Todes den Körper verlässt, muss dieser dadurch leichter werden. So seine Theorie. MacDougall baute eine Waage, die ein Bett samt darin liegendem Menschen bis auf 3 Gramm genau messen konnte. Das Ergebnis des Experiments: Im Augenblick des Todes, mit dem letzten Atemzug und der letzten Bewegung des Gesichts verloren die Sterbenden 21 Gramm. Für MacDougall war dies der Beweis: Es gibt eine Seele, die den Körper im Moment des Todes verlässt – und diese Seele wiegt exakt 21 Gramm. Die meisten Naturwissenschaftler hingegen sind nicht von dieser Argumentation überzeugt. Für sie ist es Wunschdenken. Allerdings: Bis in die Gegenwart liefert die Wissenschaft keine plausible Erklärung, warum Sterbende bei Eintritt des Todes 21 Gramm verlieren.
Nach buddhistischer Auffassung ist unsere westliche strenge Trennung zwischen Körper, Seele und Geist nicht nachvollziehbar. Materielles und Immaterielles lassen sich aus buddhistischer Perspektive nicht voneinander abgrenzen. Es handelt sich lediglich um unterschiedliche Formen derselben Wirklichkeit. Alles ist Teil des Stroms des Lebens. Man lebt, man stirbt, man kommt (in anderer Form, doch als Teil des Kreislaufes) wieder.
Wissen werden wir es erst dann, wenn wir es nicht mehr erzählen können. So bleibt den Lebenden einzig der Glaube: an die Existenz oder eben die Nicht-Existenz einer Seele.
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